Ein Wochenende im Knaus Campingpark Koblenz/Rhein-Mosel
Wir haben ein Wochenende im Knaus Campingpark Koblenz/Rhein-Mosel direkt am Deutschen Eck verbracht â und wir nehmen euch mit auf diesen Platz! đ Das ist kein gesponserter Beitrag: Wir haben den Aufenthalt selbst bezahlt und teilen hier unsere EindrĂŒcke â die guten wie die nicht so guten.
Anreise und erster Eindruck: Herzlich, aber mit einem kleinen Haken
Wir sind am Freitag angereist und haben fĂŒr zwei Erwachsene, unseren Hund und einen Stellplatz in der 1. Reihe (Abreise Sonntag) insgesamt 119,40 Euro bezahlt. Der Preis ist fĂŒr die Lage am Rhein absolut in Ordnung. Die Ufer-StellplĂ€tze bieten laut Beschreibung bis zu 120 mÂČ Platz auf Kies- oder Rasenuntergrund, direkten Blick aufs Wasser und Zugang zu Wasserentnahmestellen sowie Strom ĂŒber einen normalen CEE-Anschluss.
Der Check-in war ein echter Pluspunkt: super freundlich, herzlich und blitzschnell. Alle wichtigen Infos wurden uns klar vermittelt, inklusive eines Hinweises, der uns kurz die Ohren spitzen lieĂ: eBikes unbedingt gut abschlieĂen, da es wohl schon DiebstĂ€hle gab. Also, wenn ihr mit eBikes anreist, nehmt das ernst und packt ein gutes Schloss ein! đ
Der Stellplatz
Wir hatten einen Ufer-Stellplatz gebucht, weil wir uns den versprochenen Blick aufs Deutsche Eck und den Rhein nicht entgehen lassen wollten.
Man kann bei der Buchung nur die Kategorie auswĂ€hlen und einen Wunschplatz angeben, aber eine Garantie gibtâs nicht. Wir hatten schon ĂŒber einen Monat im Voraus gebucht und Platz Nummer 29 angefragt, der auch vorbehaltlich bestĂ€tigt wurde. Am Ende landeten wir aber auf Platz Nummer 59 â 30 PlĂ€tze weiter weg vom Wunschareal.

Der Blick aufs Deutsche Eck war dadurch nicht ganz so spektakulÀr, wie wir es uns erhofft hatten. Dennoch: Der Rhein war immer noch in Sichtweite, und abends war der Ausblick auf die beleuchtete Festung wirklich schön.


Es hat uns nicht die Laune verdorben, aber wenn ihr unbedingt einen bestimmten Platz wollt, seid gewarnt: Hier seid ihr auf etwas GlĂŒck angewiesen.
Der Platz selbst war... sagen wir mal, ĂŒbersichtlich. Die angegebenen 120 mÂČ kamen uns deutlich kleiner vor â gemessen haben wir nicht, aber es fĂŒhlte sich eher nach weniger an. Auch die Bodemarkierungen waren ein Problem: Die Begrenzungen und Stellplatznummern waren kaum lesbar, besonders bei den hinteren PlĂ€tzen wie unserem. Vom Auto aus war es unmöglich zu erkennen, wo wir hinmĂŒssen. Noah musste aussteigen und ein bisschen Detektiv spielen, um unseren Platz zu finden. Eine Einweisung gabâs leider nicht, was bei der unklaren Beschilderung echt praktisch gewesen wĂ€re. Der Untergrund war leicht uneben, aber fĂŒr ein Wochenende haben wir darauf verzichtet, den Wohnwagen auszugleichen â alles funktionierte trotzdem, auch die TĂŒren im Wohnwagen. đ
Ausstattung: Was gibtâs, was fehlt?
Die Stromversorgung war solide. Laut ACSI (eurocampings.de) gibtâs hier zwischen 6 und 16 Ampere, eine genaue Info dazu bekamen wir aber nicht. Unser kleiner HeizlĂŒfter (1000 W), KĂŒhlschrank, TV und Licht liefen ohne Probleme, also alles gut! Wasser gabâs an einer Entnahmestelle, da die Ufer-StellplĂ€tze keinen direkten Anschluss haben â das war fĂŒr uns aber kein Ding.
Das WLAN war ausreichend. Mit Downloadraten von 20â25 Mbit/s (je nach Tageszeit) konnten wir problemlos streamen, teilweise kombiniert mit LTE. FĂŒr Netflix-Abende im Wohnwagen also völlig okay. đș
Die SanitĂ€reinrichtungen waren... na ja, ein gemischtes Bild. Die Duschen und WCs wirken modern, aber die Pflege lĂ€sst zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Teilweise waren sie ungepflegt und nicht richtig sauber â leider haben wir versĂ€umt, Fotos zu machen.

đ Besonders nervig: Es gibt keine Desinfektionsspender in den WCs. Bei manchen dreckigen Kabinen hĂ€tten wir uns das echt gewĂŒnscht. DafĂŒr war die Hundedusche ein echter Hit â modern, sauber und top gepflegt.
Eine Camper Clean-Station fĂŒr die Chemietoilette gibtâs leider nicht, dafĂŒr aber eine kostenfreie Ver- und Entsorgungsanlage. Praktisch ist auch der Komfort-Check-out: Bis 12:30 Uhr könnt ihr den Platz einfach verlassen, ohne euch abmelden zu mĂŒssen. Gegen GebĂŒhr sogar bis 17 Uhr! Wir habenâs ein bisschen vertrödelt und waren erst um 12:50 weg â Ărger gabâs aber keinen. đ
Rund um den Platz: Lage, SpaziergÀnge und Co.
Die Lage direkt am Rhein ist definitiv das Highlight des Platzes. Abends könnt ihr schön am Rheinufer spazieren â allerdings mĂŒsst ihr dafĂŒr erst ganz vorne den Campingplatz verlassen, da ein Zaun zwischen StellplĂ€tzen und Ufer liegt. Tore gibtâs zwischendrin nicht, vermutlich auch aus SicherheitsgrĂŒnden (Stichwort: eBike-Diebstahl). Das fanden wir etwas schade, aber verstĂ€ndlich.
Wenn ihr die touristische Altstadt oder das Deutsche Eck besuchen wollt, ist das zu FuĂ möglich, aber keine Empfehlung. Der Weg fĂŒhrt durch unschöne NebenstraĂen, ein Industriegebiet, ein Wohngebiet und ĂŒber eine enge, schmutzige BrĂŒcke â wirklich nicht erholsam. Wir sind einmal mit unserem Hund dort entlanggelaufen und wĂŒrden es nicht wieder tun. Besser: Nutzt das Auto, den Taxi-Service (7,50 Euro Festpreis fĂŒr 4 Personen inkl. Hund) oder, wenn sie fĂ€hrt, die FĂ€hre Liesel. Die FĂ€hre hat leider schon im Oktober Saisonende, war also fĂŒr uns keine Option. đ€
Direkt vor dem Campingplatz gibtâs einen Netto mit groĂem Sortiment, inklusive BĂ€cker fĂŒr frische Brötchen. Super praktisch! Ein BĂ€ckerwagen steht auch vor dem Platz, aber einen direkten Brötchenservice gibtâs nicht.

FĂŒr Hundebesitzer gibtâs ĂŒbrigens ĂŒberall auf dem Platz Kotbeutelspender und Entsorgungsmöglichkeiten â top!
Was gibtâs noch? Spielplatz, Bistro und Bonusprogramm
Der Platz bietet ein paar nette Extras: Es gibt einen kleinen Spielplatz, einen Fahrradverleih, Waschmaschinen und Trockner. Das Bistro sah von auĂen nett aus, aber mit 3,6 Sternen auf Google haben wirâs nicht getestet.


Die Speisekarte wirkte ansprechend, die Preise okay, aber nicht super gĂŒnstig. Da es immer gut besucht war, kannâs nicht allzu schlecht sein. đ
Der âMini-Shopâ mit Fritz Berger Campartikeln entpuppte sich als drei Kallax-Regale in der Rezeption. FĂŒr den Notfall (z. B. leere Gaskartusche) okay, aber zum Shoppen lĂ€dtâs nicht ein. Die Preise waren fair, aber ein richtiger Campingshop ist das nicht.
Ein echtes Highlight ist das KNAUS Bonusprogramm: Mit der Bonuskarte sammelt ihr Stempel und könnt kostenlose Ăbernachtungen ergattern. Konkret: FĂŒr 20 bezahlte Tage bekommt ihr 25 Tage CampingvergnĂŒgen. Wenn ihr öfter auf KNAUS-PlĂ€tzen seid, lohnt sich das definitiv! đ„ł
FĂŒr GĂ€ste ohne Wohnwagen, Zelt oder Wohnmobil gibtâs auch umgebaute WeinfĂ€sser zur Miete. Die wirken aber echt klein und ĂŒbersichtlich â fĂŒr uns wĂ€re das nichts. Vor dem Platz gibtâs auĂerdem einen gebĂŒhrenpflichtigen Stellplatz fĂŒr Wohnmobile.
Was uns gestört hat: Bodenschwellen und Co.
Ein echter Minuspunkt waren die Bodenschwellen auf dem Platz, die âRasenâ verhindern sollen. Die Dinger sind echt fies! Mit einem Gespann macht das Ăberfahren bei 1â2 km/h keinen SpaĂ â alles wackelt, und es nervt tierisch. Klar, niemand soll hier rasen, aber es gibt doch bessere Lösungen, oder? đ€ Auch dass keine ACSI-, DCC- oder ADAC-Rabatte gelten, fanden wir etwas schade.
Fazit: Solide, aber nicht der Geheimtipp
Der Knaus Campingpark Koblenz/Rhein-Mosel ist ein solider Platz mit einer einzigartigen Lage direkt am Rhein. Der Blick aufs Wasser und die beleuchtete Festung abends sind wunderschön, auch wenn wir nicht ganz den gewĂŒnschten Platz bekommen haben. Die SanitĂ€ranlagen sind okay, aber nicht top gepflegt, und die Bodenschwellen sind ein echter Stimmungskiller. Der Preis ist fĂŒr die Lage okay, aber im Vergleich zu anderen MoselplĂ€tzen nicht gĂŒnstig.
Trotz kleinerer MĂ€ngel wĂŒrden wir wiederkommen â die Lage ist einfach unschlagbar, und mit dem Taxi oder der FĂ€hre seid ihr schnell in der Altstadt oder am Deutschen Eck. FĂŒr ein Wochenende ist der Platz super, aber der Non-plus-ultra-Geheimtipp ist er fĂŒr uns nicht. Wenn ihr einen entspannten Aufenthalt mit Rheinblick sucht und mit kleinen Kompromissen leben könnt, seid ihr hier richtig.
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